Zur Situation in Bremen

 

 

Eisenbahnstrecken allüberall 

 

Die Freie Hansestadt Bremen ist von Eisenbahnlinien aus allen Himmelsrichtungen durchzogen: in Nord- Süd- Richtung von der Strecke 1740 (Bremerhaven - Hannover), in Ost - West- Richtung von der Strecke 2200 (Hamburg - Ruhrgebiet), nach Westen von der Strecke 1500 (Oldenburg), dazu von der speziellen Güterzugstrecke 1401 als bahnsteigfreie Durchfahrt durch den Hauptbahnhof (Rangierbahnhof Gröpelingen - Bremen - Sebaldsbrück) und im Süden die Güterumgehungsbahn 1404 (Dreye - Sagehorn).

 

Ausbau der Häfen bedeutet mehr

"Seehafen-Hinterlandverkehr"

 

Häufig wurden die Häfen in Bremen und vor allem in Bremer- haven erweitert, um die Umschlagskapazität zu erhöhen. Mehr Umschlag im Hafen bedeutet mehr Transporte zum und vom Hafen, die Fachleute sprechen vom "Seehafenhinterlandverkehr".

 

Die Containerschiffe wurden immer größer, das weitere Ausbaggern der Unterweser schien nicht mehr ausreichend, und die Landesregierungen von Bremen und Niedersachsen beschlossen, einen neuen Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven zu bauen, den Jade-Weser-Port (JWP). Dieser Hafen kann von 20.000-Container-Schiffen auch bei Ebbe angelaufen werden.

 

Erwartet wird ein Umschlagsvolumen von 2,7 Mio. TEU (Twenty-Foot-Equivalent-Unit / Zwanzig-Fuß-Container). Zum Vergleich: In Bremerhaven wurden 2011 rund 6 Mio. TEU umgeschlagen, die Kapazität der Kaje liegt bei 9 - 15 Mio. TEU.

 

Der Eisenbahnknoten Bremen wurde "ertüchtigt"

In den Jahren 2011-2013 liefen im Bereich des Hauptbahnhofs Bremen Baumaßnahmen zu seiner "Ertüchtigung", um die erwarteten Verkehre des neuen Tiefwasserhafens Jade-Weser-

Port in Wilhelmshaven bewältigen zu können. Die Kapazität des Bahnhofs wurde um 25% von 224 Ferngüterzügen pro Tag auf 280 Güterzüge gesteigert. Doch schon zuvor wurde an der Strecke nach Hannover bei einem Bemessungspegel von nachts 75 dB(A) die "grundrechtliche Zumutbarkeitsschwelle" überschritten, wie das Oberverwaltungsgericht Bremen feststellte.

 

Gegen eine dieser Baumaßnahmen, die "Verlängerung Gleis 1" am Südkopf des Bahnhofs richtete sich die Klage des Bahnanliegers Walter Ruffler, die bedauerlicherweise vom OVG-Bremen abgewiesen wurde. Mehr dazu in dem Menü "Klage gegen Verlängerung Gleis 1". Informationen zur zweiten Baumaßnahme am Nordkopf des Bahnhofs im Menü "Oldenburger Kurve".